Sicheres Silvester: Regeln für Feuerwerk

Zum Jahreswechsel füllen sich Straßen und Plätze, viele Menschen zünden Feuerwerkskörper. Um Verletzungen und Brände zu vermeiden, raten Behörden zu grundlegenden Sicherheitsregeln beim Umgang mit Feuerwerk. Parallel dazu gelten seit Jahren rechtliche Einschränkungen, unter anderem zum Abbrennen in der Nähe empfindlicher Gebäude und zum Aufsteigenlassen von Fluglaternen in Nordrhein Westfalen.

Praktische Hinweise für den Umgang mit Feuerwerk

Bei der Auswahl von Feuerwerksartikeln gilt: Kaufen Sie nur geprüfte Ware mit einer BAM Nummer. Die Prüfung erfolgt durch die Bundesanstalt für Materialforschung. Feuerwerkskörper gehören nicht in die Hände von Kindern oder alkoholisierten Personen. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung und beachten Sie die Hinweise spätestens am Silvesternachmittag.

Zünden Sie Feuerwerk ausschließlich im Freien und nicht von Balkonen. Raketen und andere Flugkörper dürfen nicht in Richtung geöffneter Fenster oder auf andere Gebäude gerichtet werden. Halten Sie ausreichend Abstand zu Menschen, Fahrzeugen, Bäumen und Gebäuden. Feuerwerkskörper dürfen nach dem Zünden nicht in der Hand behalten werden. Je nach Typ werfen Sie Böller unmittelbar nach dem Anzünden weg oder stellen Sie sie zum Zünden ab und entfernen Sie sich rasch.

Bringen Sie niemals mehrere Feuerwerkskörper zusammen zur Explosion, auch nicht in Dosen oder Flaschen. Raketen müssen senkrecht abgeschossen werden und benötigen eine ungehinderte Flugbahn. Als Abschussunterlage eignen sich leere Wein oder Sektflaschen, achten Sie dabei jedoch auf ausreichende Standsicherheit. Getränkekästen mit leeren Flaschen können als weitere Starthilfe dienen.

Entfernen Sie nach Möglichkeit brennbare Gegenstände von Balkonen und schließen Sie Fenster. Häufige Unfallursache ist, dass Raketen in geöffnete Fenster oder auf Balkone gelangen und dort Brände auslösen. Achten Sie bei Bodenfeuerwerk auf die Richtung des Funkenflugs und halten Sie brennbare Materialien fern.

Kommt es zu einem Blindgänger, fassen Sie diesen nicht sofort an. Warten Sie und versuchen Sie nicht, den Gegenstand erneut zu zünden. Übergießen Sie Blindgänger anschließend mit Wasser, um die Gefahr zu beseitigen. Bei Kindern empfiehlt sich besonders schwer entflammbare Kleidung. Vermeiden Sie leichte Kunstfaserstoffe wie Fleece, da diese bei Kontakt mit Funken ein erhöhtes Verbrennungsrisiko bergen.

Rechtslage: Einschränkungen rund um empfindliche Orte und Fluglaternen in Nordrhein Westfalen

Seit dem 1. Oktober 2009 wurde die erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz geändert. Demnach ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder und Altersheimen sowie Reet und Fachwerkhäusern ganzjährig untersagt. Diese Regelung soll besonders gefährdete Orte schützen.

Das Innenministerium des Landes Nordrhein Westfalen erließ am 13. Juli 2009 eine Verordnung, die das Aufsteigenlassen von unbemannten Fluglaternen landesweit verbietet. Die Verordnung trat am 18. Juli 2009 in Kraft. Vom Verbot ist der Verkauf der sogenannten Himmelslaternen oder Kong Ming Laternen nicht betroffen. Die Landesverordnung begründet das Verbot mit der Kombination einer offenen Feuerquelle und einer leicht entflammbaren Hülle, die erhebliche Gefahren für Menschen und Sachwerte darstellen kann.

Warum Fluglaternen gefährlich sind und ein Unfallbeispiel

Fluglaternen können mehrere hundert Meter hoch steigen und mehrere Kilometer zurücklegen. Sobald sie einmal in der Luft sind, lassen sich Flugbahn und Dauer des Aufstiegs nicht mehr beeinflussen. Landen sie mit brennender Feuerquelle, können sie Brände auslösen. Als entscheidender Auslöser für die Regelung in Nordrhein Westfalen wird ein Unglück in Siegen genannt. Dort erstickte ein zehnjähriger Junge vermutlich an Rauchgasen, nachdem eine brennende Himmelslaterne auf eine Markise gefallen war.

Die Behörden fordern Nutzerinnen und Nutzer von Silvesterfeuerwerk zur Vorsicht auf. Die Zahlen zu schweren Brandverletzungen an Silvester sind alarmierend. Wer die Regeln beachtet, reduziert das Risiko für sich und andere deutlich und trägt zu einem sicheren Jahreswechsel bei.

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